Herzlich Willkommen!
Herzlich Willkommen!

Windbergen

„Einmal pflügte ein Mann das Feld um, wo jetzt die Windberger Kirche steht. Auf einmal standen seine Ochsen und konnten den Pflug nicht aus der Stelle bringen. Da legte er noch zwei, und dann wieder zwei und endlich gar noch vier davor und doch konnten alle zwölf den Pflug nicht weiter ziehen. Da spannte er ab, grub in die Erde und fand ein kleines ehernes Kruzifix, nur eine Spanne lang, das den Pflug aufgehalten hatte. Als ein besonderes Heiligtum hub der Bauer es auf und legte es zu Hause in eine Lade; aber jedesmal wenn er des Morgens auf den Acker kam lag wieder das Kruzifix auf der Stelle. Da er dennoch niemand es offenbaren wollte, ward er darüber unsinnig; sobald er es aber zeigte, kam er wieder zu seinem Verstande. Da baute man eine Kapelle, wo das Kreuz gefunden war, und lange Zeit geschahen große Wallfahrten und Opfer dahin.“ (1)

 

Doch am Kapellenbau und an der Anbetung des gefundenen Kreuzes nahm das Hamburger Domkapitel Anstoß, was eine Urkunde vom 7. Mai 1495 bezeugt.

 

In dieser Urkunde, die heute noch im Hamburger Staatsarchiv zu finden ist, beschweren sich die Hamburger bei Bremer Erzbischof, dem damaligen offiziellen Landesherrn der Dithmarscher. Vor allem finanzielle Interessen dürften im Vordergrund gestanden haben, da Windbergen ein Teil des Kirchspiels Meldorfs war, das wiederum Steuern nach Hamburg abführte.

 

In der Urkunde wird natürlich nicht davon gesprochen, sondern eher religiös argumentiert. Und zwar heißt es dort: „Es ist Laien nicht erlaubt, über kirchliche Angelegenheiten aus eigener Vollmacht zu entscheiden - und schon gar nicht über den Bau von Kapellen und Oratorien innerhalb von Gebieten oder Grenzen eines Kirchspiels, ebenfalls nicht über die Verehrung von Bildern und Figuren, die keine Anerkennung durch die Obrigkeit haben. Denn sonst könnten sehr viele Irrtümer aufkommen, die der christlichen Religion zuwiderlaufen.“ (2)

 

Deshalb forderten die Hamburger auch den Abriss der Kapelle und untersagten jede weitere Anbetung des gefunden Kreuzes, woran sich die Windberger jedoch nicht hielten, weshalb sie ermahnt und schließlich mit Kirchenstrafen belegt wurden.

 

„Nachdem sich die Sache so weit entwickelt hatte, vergingen keine 10 Tage, und es gelangte folgende Nachricht an den Dekan und das Hamburger Domkapitel: Als der ehrwürdige Mann, der Herr Offizial von der Hamburger Probstei in das Kirchspiel Meldorf kam, wurde er durch die Drohungen und den Terror, den die aufsässigen Windberger auf ihn ausübten, genötigt, alle Windberger von den verhängten kirchlichen Strafmaßnahmen freizusprechen.“ (3)

 

Die Kapelle wurde schließlich zur Kirche erweitert. Die heutige Kirche zum Heiligen Kreuz wurde 1742 von Zimmermeister Horn aus Busenwurth errichtet, nachdem die alte Kirche zu klein und baufällig geworden war.

 

Ihren Namen verdankt sie, wie schon geschrieben, dem Heiligen Kreuz. Dieses besteht aus Messing und ist im ottonischen Stil, der stark von byzantinischer Kunst beeinflusst ist. Das Metall stammt womöglich aus dem Rammelsberg bei Goslar. Gegossen wurde die Figur wahrscheinlich im 11. Jahrhundert, sie war ursprünglich vergoldet.

 

Der Altaraufsatz von 1650 stammt noch aus der alten Kirche und wurde zusammen mit der Kanzel zu einem Kanzelaltar erweitert, bronziert und in Grün- und Grautönen bemalt. Unter der barocken Verkleidung befindet sich noch heute der ursprüngliche Steinaltar von 1495. Er ist im spätgotischen Stil; er ist hohl und die Öffnung hat die Form eines Eselrückens. Unter dem Altar verbirgt sich die Fundstelle des Kreuzes.

 

Das Taufbecken ebenfalls im spätgotischen Stil kann man auf das Jahr 1500 datieren. Es ist in Form einer Säule gebaut. Das Säulenkapitell hat jetzt einen Aufsatz aus Holz mit einem Zinnbecken, war aber ursprünglich hohl.

 

Hier noch einen Dank an die Küsterin der Gemeinde, die uns Kirche und Dachboden gezeigt hat.

 

Zur Kirchengemeinde Windbergen geht es hier.

 

(1) Aus Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 122

(2) Dr. D. Stein: Auszug/ Übers. aus: "Kirche zum Heiligen Kreuz - Windbergen"; Hg.: Kirchengemeinde Windbergen-Gudendorf  Den Text findet man hier.

(3) ebd. 

Meine Vorfahren aus Windbergen

Friederichs, Abel Margaretha, * Windbergen 03.11.1768 oo Struwe (Strufe) (d.J.), Reimer, * Braaken 1769, + Braaken 21.03.1811

 

Friederichs (d.J.), Detlev, * Windbergen 27.10.1736, + Windbergen 23.11.1825

oo Windbergen 25.11.1764 Fransen, Wiebke, * Windbergen 30.04.1737, + Windbergen 20.11.1812

 

Friederichs (d.Ä.), Detlev, * Windbergen 08.04.1696, + Windbergen 20.11.1776 oo Peters, Gretje, * Windbergen 21.04.1695, + Windbergen 03.06.1781

 

Fransen, Peter, * Windbergen 05.05.1712, + Windbergen 03.02.1766

oo Martens, Abel, * Windbergen 02.04.1716, + Windbergen 10.01.1783

 

Friederichs, Hans oo. Dethlefs, Gretje

 

Peters, Hanß

 

Fransen, Hanß

 

Martens, Clauß

Aktuelles

Homepage online

Auf unseren neuen Internetseiten stellen wir uns vor. Du bist Besucher Nummer:

Unsere Empfehlung:

Kurzgeschichten und das Dithmarscher Tagebuch von Jochen Bufe finden sie hier.

Zur Klaus-Groth-Gesellschaft in Heide geht es hier.

Buchempfehlung:  

Kaspar Hoyer –  

Eiderstedts größter Staller.

Johannes Jasper  

[M.-G.-Schmitz/Hg.]

Mehr dazu hier.

Druckversion | Sitemap
© Martina Rateike

Diese Homepage wurde mit IONOS MyWebsite erstellt.